Kampfläufer

Watvögel auf der Durchreise

03.05.2024

Watvögel beeindrucken durch ihre langen Zugstrecken. Damit sie diese bewältigen können, sind Rastplätze wie der Klingnauer Stausee essentiell.

Am Klingnauer Stausee sind zurzeit viele Watvögel, auch Limikolen genannt, in den Flachwasserzonen zu sehen. Dazu gehören unter anderem der Flussregenpfeifer, der Grünschenkel und der Kampfläufer. Auf dem Weg von ihren Winterquartieren in die Brutgebiete legen sie enorme Distanzen zurück. Um diese zu meistern, brauchen sie Pausen, um zu rasten und Nahrung zu suchen.

Eine lange Reise

Viele Limikolen sind Langstreckenzieher, überfliegen also die Sahara. Der Kampfläufer zum Beispiel überwintert in der Sahelzone und brütet in Skandinavien. Auf seiner Wanderung legt er somit bis zu 16.000 Kilometer zurück! Individuen, die in Sibirien brüten, überwintern jedoch nicht nur Afrika, sondern auch an der Küste der Arabischen Halbinsel und in Indien. Die meisten Arten ziehen sowohl am Tag als auch in der Nacht, wie der Kampfläufer. Nur wenige Limikolen ziehen nur während einer Tageszeit.

Pausen sind wichtig

Um diese großen Entfernungen zurücklegen zu können, brauchen Limikolen Rastplätze. Diese müssen ihnen Ruhe und Nahrung bieten. Da sie sich hauptsächlich von wirbellosen Tieren ernähren, die sie im Schlick oder Sand finden, nutzen sie zum Rasten offene und feuchte Lebensräume. Der Kampfläufer bevorzugt vor allem flache Uferzonen, Schlickflächen, Sandbänke und Kiesinseln größerer Seen zum Ausruhen. Teiche, überschwemmtes Kulturland und frisch gepflügte Äcker verschmäht er aber auch nicht. Der Klingnauer Stausee ist ein sehr wertvoller Rastplatz, da er mit den ausgedehnten Flachwasserzonen und dem umliegenden Ackerland genügend Nahrungsquellen bietet. Zudem gibt es im Stausee grosse Bereiche, wo die rastenden Vögel ungestört sind.

Wann beobachten?

Der Frühjahrszug der Limikolen ist nun in vollem Gange. Wann Sie die meisten Individuen sehen können, hängt jedoch von der jeweiligen Art und vom Wetter ab. Im Falle des Kampfläufers neigt sich der Zug Anfang Mai bereits dem Ende zu. Beim Grünschenkel hingegen wird gerade erst der Höhepunkt erreicht. Zudem ziehen Männchen und Weibchen nicht immer gleichzeitig. So sind die Kampläufer-Männchen im Schnitt einen Monat früher unterwegs als die Weibchen. Welche und wie viele Vögel gerade rasten, bestimmt aber auch das Wetter. Bei stürmischem, kühlem Wetter rasten viele Individuen, bei schönem Wetter ziehen sie weiter. Für das Beobachten von Watvögeln ist somit schlechtes Wetter tatsächlich von Vorteil.

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