Marderfährte

Spuren im Schnee

12.01.2024

Vor allem im Wald oder in Waldnähe sowie entlang von Hecken sind zur Zeit viele Tierspuren zu entdecken. Hier erfahren Sie, welche Tierspuren sie zur Zeit am häufigsten am Stausee entdecken können.  

Viele Wildtiere sind nachtaktiv und wir bekommen sie nur sehr selten zu Gesicht. Wenn über Nacht aber eine dünne Schneeschicht liegt, ist das die ideale Unterlage, in der die Tiere ihr Spuren hinterlassen. Und so können wir dann tagsüber sehen, wer alles unterwegs war. Zur Zeit herrschen also ideale Bedingungen, um auf Spurensuche zu gehen! 

Spuren von Schwarz- und Rehwild

Zu den wohl häufigsten Trittsiegeln (Fussabdrücke von Tieren), die wir rund um den Klingnauer Stausee finden können, gehören sicherlich die des Wildschweins. Die Abdrücke der Klauen sind rundlich bis oval, oft sieht man auch den Abdruck der Afterklauen. Sie nutzen gerne Wildwechsel, viele Trittsiegel findet man ausserdem in der Nähe von Suhlen oder Malbäumen (Bäume, an denen sich die Wildschweine reiben). Die Trittsiegel des Rehs weisen zwar auch zwei Klauen auf, sind aber deutlich schmäler und auch kleiner als die eines Wildschweins. Beide Arten kommen zum Beispiel im Gippinger Grien häufig vor. 

Fuchs oder Hund?

Ebenfalls rund um den Stausee, aber auch auf dem Erlebnispfad häufig zu finden sind die Trittsiegel des Fuchses. Sie ähneln dem Pfotenabdruck eines Hundes, sind aber im Verhältnis zur Breite länger und die vorderen Fussballen überschneiden sich nicht mit den hinteren. An verschiedenen Stellen können zudem Trittsiegel des Bibers gefunden werden. Die besten Stellen dafür sind gut genutzte Rutschbahnen. Im Randbereich, wo sie nicht von der Kelle verwischt werden, können einzelne Trittsiegel gefunden werden. Die Hinterpfote ist dabei viel grösser, mit Schwimmhäuten versehen und weist vier Zehen auf. Die Vorderpfote ist schmal und weist in der Regel 5 Zehen mit deutlichen Krallenabdrücken auf. 

Biberfährte   Trittsiegel Marder
Biberfährte (Foto: Wikicommons)                                     Trittsiegel eines Marders (Foto: Helene Amsler)

Die Kleinen

Wer genau hinschaut, kann auch viele Spuren von Kleinsäugern entdecken. Zum Beispiel des Hermelins: Die Pfotenabdrücke sind fast rund, mit 5 Zehenballen versehen und nur etwa 2 Zentimeter klein. Die grösseren Steinmarder und Iltis weisen in der Form praktisch identische, aber bis zu 4 cm grosse Trittsiegel auf. Viel kleiner sind die Spuren von Mäusen. Die winzigen, nah beieinander liegenden Pfotenabdrücke werden meist durch den Schwanzabdruck vervollständigt. Ist die Linie durchgezogen, handelt es sich dabei um eine Langschwanzmaus (z.B. Waldmaus, Hausmaus), andernfalls war eine Kurzschwanzmaus (z.B. Rötelmaus) unterwegs. 

Mausfährte
Fährte einer Langschwanzmaus (Foto: Bryan Alexander, flickr)

Nutzen Sie das kommende Wochenende und gehen Sie auf Spurensuche! Zur Bestimmung eignet sich der Morgen am besten und ein kleines Lineal hilft, um die Grösse der Abdrücke zu messen. Weitere Infos und Tipps finden Sie zum Beispiel auf Naturschutz.ch . Wir wünschen viel Erfolg! 

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