Von den acht im Kanton Aargau nachgewiesenen Reptilien leben deren fünf auch am Klingnauer Stausee. Sie besiedeln vor allem sonnige und strukturreiche Standorte, wo sie genügend Nahrung und Versteckmöglichkeiten finden.
Eine der häufigsten Reptilien ist die Ringelnatter. Diese harmlose Schlange findet an Tümpeln, Altarmen und in den Uferbereichen des Stausees gute Lebensbedingungen. Sie ist eine gute Schwimmerin und jagt ihre Beute – Amphibien und Fische – vor allem im Wasser. Da sie, wie alle Reptilien, ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren kann, ist sie zudem auf gut besonnte Ruheplätze in Wassernähe angewiesen. Ebenfalls häufig am Stausee anzutreffen ist die Mauereidechse. Ihr Lebensraum ähnelt dem der Zauneidechse: Steinige und sonnige Plätze mit vielen Verstecken. Dazu zählen vor allem Trockensteinmauern, Steinhaufen und offene Felswände.
Eher selten sind hingegen Funde der einzigen einheimischen Schildkrötenart, der Europäischen Sumpfschildkröte. Sie galt früher als charakteristische Leitart für natürliche Auenlandschaften, da sie flache stehende oder langsam Fliessende Gewässer besiedelt. Ausserdem braucht sie in der Nähe auch extensiv genutzte Magerwiesen für die Eiablage. Durch den Verlust ihres Lebensraumes ist sie jedoch praktisch verschwunden. Die einzige grössere Population gibt es heute im Kanton Genf. Bei den übrigen Sichtungen handelt es sich fast immer um einzelne Individuen südeuropäischen Ursprungs – also ausgesetzte oder ausgebüxte Tiere.
Neben diesen zwei Arten sind in der Region auch die Zauneidechse und die Westliche Blindschleiche weit verbreitet. Doch egal wie häufig: Alle Reptilien sind seit 1967 per Gesetzt geschützt. Es ist deshalb verboten, jegliche Reptilien zu fangen oder ihre Lebensräume zu zerstören. Bleiben Sie deshalb auch beim beobachten auf den Wegen und benutzen Sie einen Feldstecher.
> Weitere Informationen zu allen einheimischen Reptilien
> Reptilienschutzkonzept des Kantons Aargau