Schneeglöckchen

Frühe Blütenpracht

27.02.2024

Die ersten Blumen fangen am Klingnauer Stausee an zu blühen. Was macht diese Pflanzen besonders? Hier können Sie ein Bisschen mehr über die sogenannten Frühblüher erfahren.

Als Frühblüher werden Pflanzen bezeichnet, die vor dem Ausbilden des Laubes blühen. Zurzeit sind einige davon entlang der Uferwege und auf unserem Erlebnispfad zu sehen. Frühblüher benötigen einen Energiespeicher, um so früh im Jahr genügend Nährstoffe zur Bildung von Blüten zur Verfügung zu haben. Diese Energie beziehen sie aus den Organen, mit deren Hilfe sie überwintern. Dies können Zwiebeln, Knollen oder Rhizome sein.

In voller Blüte

Momentan stehen die Märzenglocken bereits in voller Blütenpracht. Auf ihren weissen Blütenblättern, welche alle gleich gross und bauchig sind, befindet sich ein grüngelblicher Punkt. Märzenglocken wachsen in Feuchtwiesen an schattigen Standorten – zum Beispiel unter der grossen Erle auf unserem Erlebnispfad. Dies haben sie mit dem Schneeglöckchen gemeinsam, Schneeglöckchen beginnen jedoch früher zu blühen. Im Gegensatz zu den Märzenglöckchen hat das Schneeglöckchen schlanke Blütenblätter und auf den kleineren inneren Blütenblättern einen grünen Punkt. Beide Narzissen-Gewächse überwintern im Boden als Zwiebel und sind beide giftig.

Eine weitere Art, die schon blüht, ist der Tommasinis Krokus. Diese ursprünglich südosteuropäische Pflanze mit ihren violett und weiss gefärbten Blüten überwintert als Knolle. Vom einheimischen Frühlings-Krokus unterscheidet sie sich am weissen Blütenkelch. Der Tommasinis Krokus ist eine sogenannte Stinsenpflanze: Sie wurde vom Menschen nördlich der Alpen angepflanzt, überlebt an geeigneten Orten aber ohne weitere Hilfe.

Märzenglöckchen   Tommasinis Krokus
Märzenbecher (Leucojum vernum)                                       Tommasinis Krokus (Crocus tommasinianus)

Auch der Huflattich lässt bereits die ersten gelben Blüten blicken. Diesen Korbblütler findet man an Wegrändern und in Ruderalfluren. Er blüht von Februar bis Mai und überwintert als Rhizom. Ebenfalls Rhizome bildet das allseits bekannte Gänseblümchen. Es blüht fast das ganze Jahr über, nur nicht im Dezember und Januar.

Blühende Sträucher

Schon seit einigen Wochen blüht der Haselstrauch. Der bis zu 5 m hoher Strauch fällt durch die vielen hängenden gelben Kätzchen auf. Er blüht von Februar bis April und plagt in dieser Zeit so manchen Allergiker. Auch wenn der Hasel vom Wind bestäubt ist, wurde schon beobachtet, dass Bienen seinen Pollen sammeln. Wegen der Windbestäubung produziert er viel Pollen und ist im Frühjahr eine willkommene Proteinquelle für viele Insekten. Durch seine tiefen Wurzeln übersteht er Brände und Rückschnitt sehr gut. Er erträgt jedoch keine langen Dürreperioden.

Erst seit wenigen Tagen blüht die Kornelkirsche, auch Tierlibaum genannt. Ihre kleinen Blüten mit den leuchtend gelben Farbe wachsen in kugelig-doldigen Blütenständen und sind nur wenige Wochen zu sehen. In den Hecken entlang des Uferweges sind die gelben Farbtupfer aktuell einfach zu finden.

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> Weitere Infos zum Tommasinis Krokus