Rohrdommel

Die Scheue im Schilf

01.11.2023

In den Wintermonaten kann im Schilfgürtel am Stausee manchmal die scheue Rohrdommel beobachtet werden. Diese Reiher-Art ist unverkennbar, aber sehr schwer zu entdecken.

Die Rohrdommel (Botaurus stellaris) ist hervorragend an das Leben im Schilf angepasst: Ihr Gefieder ist gelbbraun mit oberseits schwarzen Abzeichen und dunkler Längsstreifung. Dadurch wirkt sie «schilfig» und ist im Röhricht – trotz ihrer Grösse – perfekt getarnt. Ihre Bewegungen sind zudem sehr langsam und verraten selbst eine am Schilfrand stehende Rohrdommel kaum. Bei Unruhe nimmt die Rohrdommel die «Pfahlstellung» ein, wobei sie den Hals streckt und den Schnabel gegen den Himmel richtet. Männchen und Weibchen sind äusserlich nicht zu unterscheiden.

Lautes Dröhnen

Im Frühjahr machen die Männchen  in den Brutgebieten lautstark mit ihrem tiefen, dröhnenden Reviergesang auf sich aufmerksam. Während der Balz gibt das Männchen einen dumpfen Ton von sich, der an ein Nebelhorn erinnert und in bis zu fünf Kilometern Entfernung zu hören ist. Der Ruf hat dem Vogel auch den Beinamen «Moorochse» eingebracht. Fliegende Rohrdommeln hingegen äußern sich mit tiefen und krächzenden Rufen, die Ähnlichkeit mit dem Gebell eines Fuchses haben. Die Rohrdommel ist vor allem dämmerungs- und nachtaktiv. Erhebt sich die Rohrdommel in die Lüfte, wird die Verwandtschaft zum Graureiher deutlich. Wie ihr größerer Verwandter «faltet« sie ihren Hals im Flug zusammen. Gut erkennbar sind auch die weit nach hinten gestreckten Beine.

Rohrdommel am Waten   Rohrdommel im Schilf

In der Schweiz brüten leider keine Rohrdommeln, sie sind aber regelmässig im Winter und während der Zugzeit bei uns zu Gast. Auch am Klingnauer Stausee überwintern einzelne Exemplare. Sie treffen in der Regel Ende Oktober oder Anfang November bei uns ein und bleiben bis im März. Vor wenigen Tagen konnte auch dieses Jahr wieder die erste Rohrdommel hier beobachtet werden. 

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