An den Gewässern können im Sommer immer wieder Ringelnattern beobachtet werden. Manchmal findet man aber nicht die Schlange selbst, sondern ihre abgestreifte Haut.
An den Teichen auf unserem Erlebnispfad leben gleich mehrere Ringelnattern. Sie sind meist grau oder grünlich gefärbt, einmal war auch ein schwarzes Exemplar – ein sogenannter Schwärzling – dabei. Unabhängig von der Färbung sind Ringelnattern leicht an den zwei hellen Flecken am Hinterkopf zu erkennen. Ausgewachsen können männliche Ringelnattern bis zu 95 cm, weibliche sogar bis zu 140 cm lang werden. Sie leben stets in der Nähe von Gewässern, denn sie ernähren sich hauptsächlich von Amphibien und Fischen. Auf dem Erlebnispfad kann man Ringelnattern regelmässig am Flachteich direkt neben dem Naturzentrum oder am grossen Teich aus dem Hide heraus beobachten. Zudem haben wir aus Schnittgut und Ästen einen Eiablageplatz für sie gebaut. Denn die Ringelnatter legt ihre Eier in Haufen aus verrottendem Pflanzenmaterial, wo sie durch die Hitze des Zersetzungsprozesses ausgebrütet werden.
Sollten Sie tatsächlich einer Ringelnatter begegnen, besteht kein Grund, Angst zu haben. Ringelnattern sind nicht giftig und versuchen zunächst zu fliehen. Bei nahen Begegnungen stellen sie sich tot oder lassen aus ihrer Analdrüse ein übel riechendes Sekret spritzen. Nur als allerletztes Mittel verteidigen sie sich mit Scheinbissen. Bisse von Ringelnattern sind entsprechend sehr selten und harmlos.
So gut wie neu
Manchmal begegnet man nicht der Ringelnatter selbst, sondern findet andere Spuren ihrer Anwesenheit. So fanden wir in den vergangenen Tagen gleich zwei Mal die abgestreifte Haut einer Ringelnatter. Wie alle Schuppenkriechtiere (Schlangen, Echsen, Schildkröten), häuten sich auch die Ringelnattern regelmässig. Während des Wachstums wächst nämlich die äußere Hautschicht (Keratinschicht) nicht mit. Schlangen häuten sich dabei vollständig und streifen die alte Haut, wie eine Socke, in einem Stück ab. Und so findet man mit etwas Glück manchmal fast vollständige Ringelnatter-Häute.
Wenn eine Schlange kurz vor der Häutung steht, werden ihre Augen trüb und sie zieht sich zurück. Es ist daher wichtig, dass sie in ihrem Revier genügend Rückzugsmöglichkeiten hat. Wenn sich die Haut in Fetzen ablöst, ist das ein Hinweis darauf, dass entweder etwas mit der Gesundheit der Schlange oder mit der Umgebung nicht stimmt. Die Häufigkeit, mit der sich Schlangen häuten, hängt hingegen von ihrem Alter ab: Junge Schlangen wachsen schneller und häuten sich deshalb häufiger als ältere Schlangen. Grundsätzlich wächst und häutet sich eine Ringelnatter aber ihr Leben lang.
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