Weissdorn

Farbenfrohe Wildfrüchte

20.09.2024

Hundsrose, Weissdorn und Hartriegel: Jetzt reifen die Früchte vieler einheimischer Sträucher. Die Beeren sind eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel und Kleinsäuger. Manche sind aber auch für uns Menschen bekömmlich.

Jetzt im September reifen viele Wildfrüchte und fallen durch ihre rote, schwarze oder dunkelblaue Färbung ins Auge. Viele dieser Wildfrüchte sind im Herbst und Winter eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel und andere Tiere. Einige sind aber auch für uns Menschen essbar oder können als Heilmittel verwendet werden. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, nicht zu viele Früchte zu ernten, um den Tieren die Nahrungsgrundlage nicht wegzunehmen. 

Marmelade, Tee oder Fruchtsaft

Die Hundsrose zum Beispiel ist die häufigste Wildrosenart. Ihre Früchte, die sogenannten Hagebutten, beginnen jetzt erst zu reifen. Sie sind länglich-ellipsoid oder eiförmig und rot. Sie können bis zum Frühjahr hängen bleiben und dienen vielen Säugetieren und Vögeln im Winter als Nahrungsquelle. Die Samen überleben dies unbeschadet. Auf diese Weise verbreitet sich die Hundsrose. Vom Menschen wird das Fruchtfleisch zu Marmelade verarbeitet und die zerstoßenen Samen werden als Tee, Müslipulver und Juckpulver verwendet. 

Der Weißdorn gehört ebenfalls zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae), bildet aber eine eigene Gattung. Seine roten Früchte sind bereits reif und für Mensch und Tier geniessbar. In der Vergangenheit wurden sie als Heilmittel verwendet: Sie bewirken eine Verbesserung der Sauerstoffversorgung des Herzmuskels und damit eine Steigerung der Kontraktionsfähigkeit. Sehr beliebt sind die Beeren aber auch bei den Vögel. 

Die Früchte des Roten Hartriegels sind im Gegensatz dazu klein und schwarz. Die Beeren selbst sind zwar ungiftig, anders sieht es jedoch bei den Blättern und Blüten aus. Die Blätter können bei Kontakt mit der Haut Reizungen hervorrufen. Die rohen Früchte können bei Kindern Magen-Darm-Entzündungen hervorrufen. Gekochte Beeren können jedoch zu Marmelade oder Fruchtsaft verarbeitet werden. 

Hundsrose   Grosser Brachvogel
Hundsrose (Tringa nebularia)                                            Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)

Beim Sammeln beachten

Neben diesen drei Beispielen gibt es viele weitere einheimische Sträucher, die jetzt im Herbst Früchte tragen: Der Wollige und der Gemeine Schneeball, der Schwarzdorn (auch als Schlehe bekannt), Schwarzer Holunder oder Berberitze. Viele davon sind auch für uns bekömmlich, allerdings gibt es auch einige giftige Arten darunter wie den Gemeinen Schneeball. Oder die Früchte müssen zuerst eingefroren oder gekocht werden, um sie geniessbar zu machen. Beim Ernten und Verarbeiten ist also Vorsicht geboten und wichtig genau zu wissen, welche Frucht wie verarbeitet werden muss. In Naturschutzgebieten ist zudem das Sammeln von Früchten grundsätzlich nicht erlaubt. Aber auch ausserhalb gilt: Nicht alles abernten, damit auch für die Tiere etwas übrig bleibt!

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