Einmal im Jahr steht ein ganz besonderer Einsatz auf dem Programm: Das Ausjäten einer Kiesinsel mitten im Stausee. Aufgrund des Standortes gehören hier neben Spitzhacke und Heugabel auch Schwimmwesten zur notwendigen Ausrüstung.
Vor vielen Jahren wurde oberhalb des Kraftwerks eine Kiesinsel erstellt, um Lachmöwen und Flusseeschwalben einen Brutplatz zu bieten. Weil diese Arten aber nur auf Flächen brüten, die möglichst kahl und damit übersichtlich sind, muss die Kiesinsel soweit wie möglich offen gehalten werden. Deshalb kümmerte sich der Naturschutzverein Aare-Rhein lange Zeit darum, dass die Kiesinsel einmal jährlich vollständig gejätet wurde. Mittlerweile brüten zwar meist Schwäne, Enten oder die Mittelmeermöwe auf der Insel. Trotzdem wird sie nach wie vor jedes Jahr von der Vegetation befreit. Vor fünf Jahren übernahm das Naturzentrum die Organisation der Arbeit, die Mitglieder des Naturschutzvereins helfen aber weiterhin tatkräftig mit. Zudem unterstützt auch die Axpo als Betreiberin des Kraftwerks den Einsatz: Sie stellt uns einen Weidling samt Bootsführer zur Verfügung, der die HelferInnen und das ausgejätete Material transportiert und sich um die Entsorgung der Pflanzen kümmert.
Diese Woche war es nun wieder soweit: Eine kleine Gruppe traf sich morgens beim Kraftwerk. Nachdem Spitzhacken, Kräuel, Heugabeln und Rucksäcke im Weidling verstaut und alle mit Schwimmwesten ausgerüstet waren, folgte die Fahrt über den Stausee zur Kiesinsel. Ein besonderes Erlebnis, denn normalerweise darf die Flachwasserzone nicht mir dem Boot befahren und schon gar nicht angelandet werden! Die Fahrt bietet einen ganz anderen Blick auf den Stausee und die Schilfinseln, dauert aber (leider) nur ein paar Minuten.
Auf der Insel angekommen, hiess es anpacken: Alles, was an Pflanzen über den Sommer gewachsen ist, musste entfernt werden. Die teilweise noch grünen Pflanzenteile auszureissen erwies sich dabei als der einfachere Teil. Schon nach zwei Stunden war die Insel von den Pflanzen befreit. Doch nun galt es, möglichst viele der Wurzeln und unterirdischen Ausläufer zu entfernen, damit sie auch möglichst lange offen bleibt. Also Kies umgraben, Wurzeln zusammenlesen, wieder umgraben – es schien kein Ende zu nehmen! Doch mit vereinten Kräften konnten wir bis zum Mittag mehrere Säcke voll Wurzeln und Ausläufer einsammeln. Die Insel besteht nun wieder hauptsächlich aus Kies und ist bereit für die nächste Brutsaison.
Wenn auch Sie gerne bei der Pflege des Schutzgebietes mithelfen möchten, melden Sie sich als ehrenamtliche Helferin oder Helfer im Naturzentrum. Jede Hand ist willkommen!