Der Gesang eines Seidensängers wurde erstmals im Auenwald im oberen Teil des Klingnauer Stausees am 16. Mai 1976 vernommen. Zwischen Herbst 1977 und Frühjahr 1983 wurden an der dannzumal betriebenen Beringungsstation adulte Männchen und Weibchen, aber auch Jungvögel, welche am Klingnauer Stausee geschlüpft waren, gefangen und beringt. Der erste Brutnachweis gelang 1978. Aufgrund der Fang- und Kontrollergebnisse kann geschlossen werden, dass 1979 der maximale Brutbestand 2 Männchen und 4 Weibchen umfasste. Insgesamt brütete der Seidensänger während drei Jahren am Klingnauer Stausee. Das letzte Weibchen wurde am 3. März 1983 an der Beringungsstation festgestellt. Seiterher wurden keine Seidensänger mehr beobachtet.
Die Hauptverbreitung des Seidensängers liegt in Südeuropa und Frankreich. In der Schweiz brütet die Art unregelmässig im Tessin (Bolle di Magadino).