Wer treibt sich heimlich auf unserem Erlebnispfad rum und gestaltet das Gelände? Seit einigen Jahren gibt es auf unserem Erlebnispfad ein Biberrevier. Seine Spuren sind vor allem im Winter gut erkennbar.
Biber (Castro fiber) sind typische Auenbewohner. Durch die starke Bejagung wurde der Biber bereits Anfang des 19. Jahrhunderts in der Schweiz vollständig ausgerottet. Im Kanton Aargau wurden 56 Biber zwischen 1964 und 1971 an Rhein und Aare ausgewildert, einige davon im Grippinger Grien. Seither verbreitet sich der Biber entlang der Hauptflüsse und der Bestand in der Schweiz wird heute auf rund 4900 Individuen geschätzt.
Auch auf unserem Erlebnispfad ist ein Biber zu Hause. Sein Revier erstreckt sich entlang des Solebachs, welcher in seinem letzten Abschnitt die Grenze unseres Areals definiert. Der Biber hat seinen Hauptstandort im Leuggernfeld, wo der Solebach austritt. Durch die Öffnung des Bachs im Jahre 2018 hat sich sein Revier ausgebreitet. Er ist nun auch auf unserem Erlebnispfad unterwegs.
Der Biber ernährt sich ausschliesslich von Pflanzen. Bevorzugt frische, saftige Triebe und Kräuter. Im Winter jedoch, wenn sich die Vegetation zurück zieht, macht er sich an den Bäumen zu schaffen. Diese Frassspuren sind für uns gut sichtbar. Mit seinen vier Schneidezähnen, welche sein Leben lang nachwachsen und auf der Vorderseite orange gefärbt sind, fällt er die Bäume entlang des Gewässers. Er nagt die Rinde ab und verspeisst sie. Den Rest des Holzes lässt er liegen oder verwendet die Äste für seinen Staudamm oder seinen Bau aufzubessern. Auf unserem Erlebnispfad hat er in den vergangenen sechs Jahren vier Dämme angelegt. Dies macht er, damit er den Wasserspiegel hoch halten kann und somit der Eingang in seinen Bau konstant unter Wasser ist, ca. 60 cm. So hält er möglich Feinde wie der Fuchs davon ab, in seinen Bau einzudringen.

Frassspuren des Bibers Biberdamm am Solebach
Weil der Biber seinen Lebensraum umgestalten kann, ist er nicht überall willkommen. Die meisten Konflikte entstehen allerdings nur, weil an den Gewässern zu wenig Ufer freigehalten wird oder diese verbaut sind. Ein naturnaher, ungenutzter Gewässerrand von 10-20 Metern würde bereits viele Konflikte lösen. In Sachen Biodiversität ist er jedoch immer ein Gewinn: Durch seine Tätigkeit sorgt der Biber nämlich für mehr Strukturen an den Gewässern und schafft dadurch neue Lebensräume für Vögel, Fische, Libellen, Amphibien und viele Pflanzenarten.
Haben wir Sie neugierig gemacht? Im BirdLife-Naturzentrum Klingnauer Stausee können Sie auf dem Erlebnispfad die neusten Spuren des Bibers bestaunen oder Sie buchen eines unserer Angebote und erfahren auf einer Führung mehr über den natürlichen Baumister mit Biss. Auch für Schulklassen bieten wir zum Biber einen Workshop oder eine Themenkiste zum Ausleihen an.
>Weiterführende Informationen zum Biber
