Der Aussichtsturm ist bei allen Führungen ein besonderes Highlight. Foto: N.Stettler/BirdLife Schweiz

Ein ereignisreiches Jahr am Klingnauer Stausee

17.12.2025

Das Jahr 2025 war geprägt von besonderen Ereignissen – und diese spiegeln sich im neuen Besucherrekord wider: Über 13'000 Personen besuchten das BirdLife-Naturzentrum, eine Führung oder das Infomobil. Ob Sonderausstellung, tierische Überraschungen oder Aufwertungsmassnahmen: Das Jahr bot zahlreiche Gründe für einen Besuch.

Sonderausstellung und weitere Bildungsangebote

Im Januar eröffnete die Sonderausstellung «Singen wie die Vögel», welche die Besuchenden an sieben interaktiven Stationen in die Welt der Vogelstimmen führt. Entsprechend stand das Jahr ganz im Zeichen des Themas Vogelgesang: Morgenexkursionen während der Balzzeit der Vögel, die Tage der offenen Tür mit Workshops und Führungen zum Thema sowie ein Konzert im Kulturhaus Rain, bei dem klassische Stücke inspiriert von Vogelgesängen aufgeführt wurden, bildeten das stimmungsvolle Rahmenprogramm. Weiter hat das BirdLife-Naturzentrum im ersten Halbjahr einen Ornithologischen Grundkurs gemeinsam mit den Naturschutzvereinen Aare-Rhein und Geissberg durchgeführt, den Film über den Klingnauer Stausee aktualisiert und Inhalte für die neue BirdLife-Sonderausstellung zum Thema Vogelzug erarbeitet.

Tierische Highlights

Im Frühjahr sorgten fünf verwaiste Frischlinge am Stausee für unerwartete Aufregung. Sie liessen sich bei der Nahrungssuche direkt neben dem Uferweg nicht von den Erholungssuchenden stören. Das Team des BirdLife-Naturzentrums informierte durch temporäre Infotafeln und vor Ort über die Wildschweine und die Verhaltensregeln. Im Frühling und Sommer rückten die Eisvögel in den Mittelpunkt: Sie brüteten auf dem Erlebnispfad dreimal erfolgreich und zogen mindestens acht Jungvögel auf. Die Beobachtungshütte war von März bis August stark frequentiert – allein die Exklusivplätze für Fotografierende wurden 154-mal gebucht. Am 5. September folgte der Höhepunkt des Jahres: Zwanzig Rosaflamingos, die am Stausee rasteten, sorgten für grosse mediale Aufmerksamkeit und einen starken Besucherandrang. Das Team beantwortete unzählige Anfragen telefonisch und am Empfang, war mit dem Infomobil vor Ort präsent und führte sogar Flamingo-Watching-Angebote durch.

Frischlinge, Gerda Tobler   Rosaflamingos, Michael Gysel

Bild links: Die furchtlosen Frischlinge begeisterten zahlreiche Besuchende. Foto: Gerda Tobler
Bild rechts: Der Besuch von zwanzig Rosaflamingos sorgten für eine Sensation und zog zahlreiche Personen an den Klingnauer Stausee. Foto: Michael Gysel

Aufwertungsmassnahmen und Pflegearbeiten

Ende Sommer startete der Kanton Aargau mit wichtigen Aufwertungsmassnahmen im Klingnauer Stausee. Ein Saugbagger entfernte Sedimentablagerungen; das Naturzentrum informierte laufend über die Arbeiten und deren Bedeutung für das Schutzgebiet. Gegen Jahresende wurde der Erlebnispfad aufgewertet: Zwei neue Gewässer für Gelbbauchunken – sogenannte Unkenwannen – wurden angelegt. Die Beobachtungshütte wurde erhöht, damit der Biber auch in Zukunft stauen kann, ohne dass die Besuchenden nasse Füsse bekommen. Zudem wurde ein Teil des Kieses der Ruderalfläche entfernt, in dem sich Humus angereichert hatte. Anschliessend wurde neuer Kies eingebracht, um den Charakter dieses nährstoffarmen Trockenstandorts zu bewahren. Zusätzlich koordinierte das Naturzentrum die jährlich anfallenden Pflegearbeiten in mehreren Schutzgebieten am Klingnauer Stausee und leitete 16 Natureinsätze, etwa gegen die Ausbreitung von invasiven Neophyten oder beim Gewässerunterhalt, an.

Insgesamt war das BirdLife-Naturzentrum an 171 Tagen geöffnet, das Team leitete 111 Einsätze mit Gruppen und war 34-mal mit dem Infomobil im Schutzgebiet unterwegs. Dabei informierte es über Arten, Lebensräume und aktuelle Ereignisse, sensibilisierte für den Schutz des Klingnauer Stausees – und beantwortete Tausende von Fragen.