Am ersten Oktober-Wochenende fand die Citizen Science-Aktion «EuroBirdwatch» statt. Organisiert von BirdLife International, wurden in 34 Ländern Vögel gezählt. Auch hier am Klingnauer Stausee wurde fleissig gezählt.
BirdLife organisiert den jährlichen EuroBirdwatch seit 30 Jahren. An vielen Orten betreiben lokale BirdLife-Sektionen Beobachtungsstände und beantworten Fragen, so auch am Sonntag am Klingnauer Stausee. In der ganzen Schweiz besuchten rund 3'000 Personen aus allen Regionen den EuroBirdwatch und zählten zusammen über 93'000 Vögel. 104 dieser Personen besuchten unseren Beobachtungsstand hier am Klingnauer Stausee und zählten 357 Vögel. Die häufigsten Arten am Stausee waren das Blässhuhn, die Schnatterente und die Stockente mit je 50 Individuen und die Rauchschwalbe mit 40 Individuen. Unter den Limikolen (Watvögeln) war der Alpenstrandläufer mit 12 Individuen besonders häufig. Alle BirdLife Partner aus Europa und Zentralasien zählten zusammen 3,5 Millionen Vögel mit 24'000 Teilnehmern.
Blässhuhn (Fulica atra) Schnatterente (Mareca strepera)
Pausen auf der Reise
Die Entfernungen, die Vögel auf ihrem Zug zurücklegen, sind erstaunlich: Oft sind es mehrere Tausend Kilometer, der Zwergstrandläufer bringt es sogar auf über 10'000 km! Es liegt daher auf der Hand, dass Rast- und Futterplätze auf der Reise wichtig sind. Viele Überschwemmungsgebiete und Feuchtgebiete wurden jedoch trockengelegt und die Ökosysteme zugunsten von Siedlungen und Landwirtschaft zerstört. Umso wichtiger ist es, die noch vorhandenen Rastplätze zu schützen und neue zu schaffen.
Insekten auf dem Zug
Auch wandernde Schmetterlinge wie der Admiral wurden häufig gesichtet. Diese nutzten den Nordwind und die strahlende Sonne am Sonntag, um nach Süden zu fliegen. Insekten sind stark im Rückgang begriffen, weshalb diese Beobachtung besonders erfreulich war. Der Rückgang der Insekten hat auch negative Auswirkungen auf die Zug- und Brutvögel, die sich von Insekten ernähren.